Soviel vorneweg: Man kann eine ganze Menge falsch machen und sollte das Isolierglas eigentlich besser den Profis überlassen.
Muss man aber nicht.
Und noch etwas: Ich übernehme keine Gewähr! Wer also sein neues Isolierglas schrottet ist selbst schuld. Ich hoffe aber, dass sich der Ausschuss durch die folgenden Hinweise reduziert.
Klotzen
Als “Klotzung” bezeichnet man die Befestigung der Scheibe im Fensterflügel. Dabei ist zu beachten: Der Rahmen muss die Scheibe tragen, d.h. die Scheibe darf nicht als lasttragendes Element verwendet werden. Andererseits erhält der Rahmen nur durch die Scheibe die notwendige Stabilität. Die Kunst besteht nun darin, die Scheibe so im Rahmen zu befestigen, dass sich der Fensterflügel trotz des hohen Gewichts der Isolierglasscheibe nicht verzieht und das Glas keiner unerlaubten Spannung ausgesetzt wird.
Dazu verwendet man Verglasungsklötze wobei man zwsichen Trag- und Distanzklötzen unterscheidet: Die Tragklötze “tragen” die Scheibe während die Distanzklötze sicherstellen, dass die Scheibe dauerhaft in Position bleibt. Verglasungsklötze bestehen oft aus dünnen Hartholzplättchen und sollten 8-10 cm lang sein. Die Breite muss mindestens der Breite der Glasscheibe entsprechen, die Dicke ist dem Spalt zwischen Scheibe und Flügel anzupassen.
Die empfohlenen Positionen der Verglasungsklötze zeigt die folgende Abbildung:
Beim Drehkippflügel halten zwei diagonal gegenüberliegende Tragklötze die Scheibe. Das Gewicht der Scheibe ruht hauptsächlich auf dem unteren Tragklotz, der möglichst dicht an der Scharnierseite liegt. Alle Klötze sollten jedoch mindestens ca. 10 cm von den Ecken entfernt liegen und müssen gegen Verrutschen gesichert werden. Die Distanzklötze verhindern lediglich, dass sich die Scheibe verschiebt, z.B. wenn das Fenster gekippt wird. Sie tragen im Normalfall keine Last.
Belüftung
Für einen Druckausgleich der eingeschlossenen Luft sorgt eine umlaufende Lüftungsnut unter den Verglasungsklötzen, die durch vier Bohrungen mit der Außenluft verbunden ist. Die Bohrungen sind so anzubringen, dass kein Regen- oder Putzwasser eindringen kann.
UV-Schutz
Der Randverbund einer Isolierglasscheibe enthält oft eine Butyl-Dichtmasse, die vor UV-Licht geschützt werden muss. Deshalb soll die Silikonfuge mindestens 3 mm über den Randverbund hinausragen und dadurch die direkte Sonneneinstrahlung minimieren.
Mehr Infos
Die oben genannten Punkte sind (hoffentlich) die wichtigsten unter vielen anderen. Jeder Hersteller von Isolierglas hat seine eigenen umfangreichen Verglasungsrichtlinien, die man unbedingt befolgen sollte. Ein Beispiel findet man bei ECKELT GLAS, ein 49 Seitiges Werk. Ein weiteres nützliches Stichwort für die Informationsbeschaffung ist Klotzungsrichtlinien.